Was macht eigentlich eine Innenarchitektin?

Viele Menschen denken beim Begriff Innenarchitektin zuerst an Möbel, Farben oder Dekoration – also an das, was man am Ende sieht.
Doch Innenarchitektur beginnt viel früher. Sie verbindet Planung, Gestaltung und Raumgefühl zu einem ganzheitlichen Konzept – immer mit Blick auf Funktion, Technik und den Menschen, der den Raum nutzt.

In diesem Beitrag möchte ich erklären, was Innenarchitektur wirklich bedeutet, welche Aufgaben eine Innenarchitektin übernimmt und warum der Beruf geschützt ist.

Ein geschützter Beruf mit Verantwortung

Die Berufsbezeichnung Innenarchitektin ist in Deutschland geschützt. Sie darf nur führen, wer Mitglied einer Architektenkammer ist – zum Beispiel der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen (AKNW).

Voraussetzung dafür sind:

  • ein abgeschlossenes Innenarchitekturstudium

  • eine mindestens zweijährige berufspraktische Tätigkeit

  • regelmäßige Fortbildungen

  • sowie der Eintrag in die entsprechende Kammerliste

Erst dann darf die geschützte Berufsbezeichnung Innenarchitektin offiziell geführt werden.

Das ist wichtig, denn Innenarchitekt:innen tragen Verantwortung – nicht nur für die Gestaltung, sondern auch für die technische, funktionale und baurechtliche Planung von Räumen.

Die Architektenkammer NRW bietet darüber hinaus eine Junior-Mitgliedschaft an.
Diese richtet sich an Absolvent:innen nach dem Studium, die sich noch in der berufspraktischen Phase befinden. Junior-Mitglieder dürfen ihre Berufsbezeichnung mit dem Zusatz „Junior“ führen, z. B. Junior-Innenarchitektin.
Die Bezeichnung ohne Zusatz ist erst nach vollständiger Eintragung in die Architektenliste zulässig.

Was genau macht eine Innenarchitektin?

Als Innenarchitektin plane und gestalte ich Innenräume ganzheitlich.
Dabei geht es nicht nur um Gestaltung, sondern auch um funktionale, technische und bauliche Aspekte im Innenraum.

Innenarchitektur kommt immer dann ins Spiel, wenn Räume nicht mehr zu den Bedürfnissen ihrer Nutzer passen – etwa durch neue Nutzungsanforderungen, veränderte Lebenssituationen oder bauliche Gegebenheiten.

Entwurfsvisualisierung: Räume werden von innen heraus gedacht – abgestimmt auf Nutzung, Proportionen und Atmosphäre.

Zu den Aufgaben einer Innenarchitektin gehören unter anderem:

  • die Analyse bestehender Räume

  • die Entwicklung von Nutzungskonzepten

  • die Planung von Umbauten, Sanierungen und Modernisierungen (das sogenannte „Bauen im Bestand“)

  • Material-, Farb- und Lichtkonzepte

  • technische Maßnahmen im Innenraum, z. B. Grundrissanpassungen, Wand- und Türöffnungen, Decken- und Bodenaufbauten oder akustische Lösungen

Meine Arbeitsweise basiert dabei auf meiner fachlichen Ausbildung, meiner Qualifikation und einer strukturierten Planung.

Planung. Gestaltung. Raumgefühl.
Diese drei Aspekte greifen in meiner Arbeit immer ineinander.

Strukturierte Planung nach HOAI – kurz erklärt

Analyse und Nutzungskonzept als Grundlage jeder Innenarchitektur – Funktion kommt vor Gestaltung.

Die Arbeit einer Innenarchitektin folgt in der Regel den Leistungsphasen der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI).
Diese gliedern den Planungsprozess in überschaubare Schritte – von der Idee bis zur Umsetzung.

Vereinfacht bedeutet das:

  • Analyse & Konzept: Klärung der Anforderungen, erste Entwurfsideen

  • Entwurfs- & Ausführungsplanung: Konkretisierung von Gestaltung, Technik und Materialien

  • Umsetzungsbegleitung: Abstimmung mit Fachfirmen und Begleitung der Ausführung

Diese Struktur sorgt für Übersicht, Planungssicherheit und eine klare Abfolge – besonders wichtig bei Umbauten und im Bestand.

Der Unterschied zu Raumausstatter:innen und Interior Designer:innen

Die Begriffe werden häufig verwechselt, unterscheiden sich aber deutlich:

BereichInnenarchitektinInterior DesignerRaumausstatter
Gestaltungskonzept✔️✔️✔️
Technische Planung✔️✖️✖️
Bauliche Maßnahmen im Innenraum✔️✖️✖️
Erstellung technischer Unterlagen✔️✖️✖️
Handwerkliche Ausführung✖️✖️✔️

Innenarchitekt:innen hingegen planen und gestalten Innenräume unter gestalterischen, funktionalen und technischen Gesichtspunkten.
Als eingetragene Mitglieder der Architektenkammer dürfen sie bauliche Maßnahmen im Innenraum planen und übernehmen dabei auch technische und baurechtliche Verantwortung – im Rahmen ihres Tätigkeitsfeldes.

Mein persönlicher Weg

Ich habe Innenarchitektur studiert und meinen Abschluss als Diplom-Ingenieurin (FH) im Fachbereich Innenarchitektur gemacht.
Nach meiner berufspraktischen Tätigkeit und verschiedenen Fortbildungen wurde ich 2011 Mitglied der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen.

Zusätzlich bin ich Mitglied im Bund Deutscher Innenarchitektinnen und Innenarchitekten (bdia). Der fachliche Austausch und die kontinuierliche Weiterentwicklung des Berufsbildes sind mir wichtig und begleiten meine Arbeit.

Heute arbeite ich selbstständig und begleite private Bauherren bei der Planung, Umgestaltung und Modernisierung ihrer Räume – von der ersten Idee bis zur Fertigstellung.

Michaela Klein, Innenarchitektin – Planung. Gestaltung. Raumgefühl.

Fazit: Innenarchitektur ist mehr als Dekoration -
Innenarchitektur schafft Lebensqualität!

Innenarchitektur ist weit mehr als das „Schönmachen“ von Räumen.
Innenarchitektur verbindet Funktion, Technik und Gestaltung zu einem stimmigen Ganzen. Sie ist die Schnittstelle zwischen Mensch und Raum – und verbindet technische, ästhetische und emotionale Anforderungen zu einem stimmigen Ganzen.

Wenn Sie Ihre Räume neu denken möchten und Wert auf eine durchdachte, individuelle Planung legen, begleite ich Sie gern auf diesem Weg.

Planung. Gestaltung. Raumgefühl.